Beschreibung | ||
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Baujahr | 2013 | |
Nennleistung über 12h | 5 kW | |
Brennstoffaufgabe in 12h | 17,6 kg Holz | |
Zuglänge | 9 m | |
Gewicht | 4500 kg | |
aktive Oberfläche | 10 m² | |
Ofenbank | Ja | |
Backofen | Ja | |
Wärmefach | Nein | |
Wassererwärmung | Nein | |
Abbrandsteuerung | Ja |
Grundofen mit einer Sitzbank zwischen Wohnzimmer und Wohnküche. Der Backofen befindet sich in Brusthöhe auf der Küchenseite. Eine externe Verbrennungsluftleitung sorgt für fehlerfreien Betrieb, auch wenn die Dunstabzugshabe in der Küche läuft.
Unser Grundofen - ein Glücksgriff
Bevor ich in Details gehe, kann ich vorab sagen: Diese ganze Zeit, die wir mit Thomas Entzminger zu tun hatten war angenehm und hat Spaß gemacht. Man hat ziemlich bald gemerkt, dass er weiß wovon er redet, nicht mehr verspricht als er halten kann und ergebnisorientiert arbeitet. Die telefonischen und schriftlichen Anfragen wurden immer zeitnah beantwortet. Wir würden jederzeit wieder ein Projekt mit ihm angehen.
Warum ein Grundofen? Wie kamen wir drauf?
Wir bewohnen ein Fachwerkhaus mit angebauter Scheune in einem kleinen Dorf im Pfälzerwald. Die Vorbesitzer hatten eine Ölzentralheizung installiert, die auch jetzt noch läuft. Das Heizen und selbst das Kochen mit Holz hat uns jedoch schon immer zugesagt. So haben wir uns 2009 einen Holzherd in die Küche gestellt. Küche, Bad, Flur und Schlafzimmer konnten wir damit heizen und mit dem Kochen und Wärmen war die Hitze doppelt genutzt. Weil die Mama und die damals 2 (jetzt 4) Kinder ohnehin zu Hause sind und Mittagessen zubereiten war das eine zünftige Sache. Trotz allem waren die hohen Temperaturunterschiede zwischen Kopfhöhe und Fußbereich, sowie in den verschiedenen Räumen schon ein deutlicher Nachteil.
Als unsere Familie wuchs, entschlossen wir uns unseren Wohnraum von ca. 80 auf ca 230 qm zu erweitern. Thema Heizkonzept: es waren sicher 5 oder 6 Varianten, die wir durchgedacht haben um mit Holz zu heizen, wir haben das Netz durchforstet, Messen und Märkte abgeklappert, die hiesigen Heizungsbauer befragt, jedoch schien alles im Vergleich zur ÖZH oder GZH kompliziert oder teuer in der Anschaffung. Ein Ehepaar aus unserem Dorf schwärmte uns von ihrem Grundofen vor und berichtete von nahezu unglaublichen Eckwerten was dieser Grundofen leistete. Inspiriert von so einem „Wunderofen“ und gleichzeitig etwas abgeschreckt durch die Preise für Grundöfen informierten wir uns eher extensiv über das Thema und „stolperten“ dabei über diese Seite im Netz.(www.grundofen-sebstbauen.de). Wir wussten erst nicht recht, was wir davon halten sollen, denn es hörte sich alles so einfach und erreichbar an. Nach dem Motto „wir werden schon merken, wenn da was nicht stimmt“ nahmen wir den ersten Kontakt auf. Hauptsächlich die Besichtigung des Grundofens von Thomas Entzminger und die ausführliche Berichterstattung über seinen Bau, überzeugten uns, das Ganze auch für uns anzugehen. Natürlich auch die deutlich reduzierten Kosten. So wurde der Grundofen für uns erst greifbar.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Kunden planten und bauten wir den Ofen in eine Baustelle, in einen noch nicht vorhandenen Raum; in einen grundlegenden Um- und Ausbau unserer Scheune.
Im Vorfeld mussten wir den Unterbau (alte Sandsteinmauer) reparieren und verstärken. Dann musste eine Holzstütze einer Metallstütze weichen, die sich direkt am geplanten Ofen befand. Nachdem dann im weiteren Verlauf des Ausbaus die Fenster eingebaut waren, begann der Bau des Ofens. Wir hatten uns jeweils einen aussagekräftigen Ausdruck von den Bauschritten, sowie von der Bauanleitung aus dem Sketchup gemacht und davon einen Ordner angelegt. Man musste dann nur bei kniffligen Bauschritten oder zur Überprüfung an den Rechner gehen. Die Bodenplatte mussten wir sicherheitshalber stabiler ausführen (dickere armierte Betonplatte und schwimmend gelagerte Blechschicht (8 mm)), weil die Grundfläche des Ofen auf 3 verschiedenen Untergründen platziert ist. Wir haben uns kurz vor Baubeginn für die neue Tür (Hoxter) entschieden, dadurch änderte sich der Bauplan für den Brennraum. Hierdurch ergab sich das einzige wesentliche Problem beim Befolgen des Bauplans, denn der Plan für die Brennkammer war nicht mehr ganz stimmig mit den folgenden Bauschritten. Es war dennoch einfach telefonisch zu besprechen und zu lösen. Da wir schon Bauarbeiter (Maurer) im Haus hatten, baute einer von ihnen unter meiner Anleitung und Aufsicht den Ofen in Etappen auf. Zu dieser Zeit war ich gerade mit unserem 4. Kind schwanger und unser ältestes gerade 7 Jahre alt. Dieser Umstand und die Organisation des Umbaus bewirkten eine wesentlich längere Bauzeit des Ofens als normal: nämlich 11 Monate. Ich muss ehrlich sagen, am liebsten hätte ich ihn selbst gebaut, weil mich der Ofen so fasziniert hat und sowieso jede Steinreihe, jeder Arbeitsschritt über mich lief. Im November 2014 war es dann endlich soweit: Thomas Entzminger war auch zugegen und obwohl wir durch die langen Baupausen eine Sache vergessen und eine falsch gemacht hatten, konnten wir dank der unkomplizierten Technik doch noch am selben Tag gemeinsam und mit einem Glas Sekt den ersten Abbrand beobachten. Nach ein paar Wochen Betrieb zeigten sich am Brennraum oberhalb der Tür leichte Risse (ca. 0,5 - 1 mm). Zuerst waren wir sehr besorgt. Nach ein paar E-Mails und Telefonaten waren wir uns einig, dass die Ausdehnung der Tür und der Türhalter wohl doch größer waren als gedacht. Wir haben dann die Steine im Bereich der Risse abgenommen, die Abpolsterung mit Steinwolle und Ofendichtband zu den Metallteilen dicker gemacht, wieder aufgemauert - uns siehe da - es bildeten sich auch über einen längeren Zeitraum keine Risse mehr. Der Ofen wurde dann noch 2 lagig mit Lehm (mit Gewebearmierung) verputzt. Zum Schluss habe ich die horizontalen Flächen mit Tadelakt (marokk. Kalk-Glanz-Putz) verputzt und dem Lehm einen farbigen Anstrich verpasst. Die Putzöffnungen sind mit Terracotta Fliesen verkleidet.
Die dekorative Gestaltung machten wir mit dem Bezug des Neubaus zusammen, damit nichts kaputtgeht. Der Winter 2016/17 wird der Erste sein in dem wir alle Böden und Türen drin, alle Löcher zu haben und komplett eingezogen sind. Die Heizleistung war aber auch schon in der Bauzeit gut und wir liebten es mit einer Tasse Kaffee im Bau vor den Flammen zu sitzen. Auch dieses Gefühl von Wärme angestrahlt zu werden gab es im Vorübergehen schon die ganze Zeit. Den Pizzaofen nutzen wir seit einem dreiviertel Jahr, immer zu den Geburtstagen gibt es Flammkuchen oder Pizza. Das ist dann schön aufregend und macht Spaß.
Herr Entzminger hatte uns am Anfang geraten eine Wasserführung mit einzubauen, sowie uns die Möglichkeit erläutert eine doppelte Sitzbank (quasi Liegefläche) zu bauen. Beides lehnten wir ab - Beides vermissen wir heute. :-)
Wie zu Beginn schon erwähnt: wir würden uns Thomas Entzminger bzw. dem Team von „Grundofen im Selbstbau“ jederzeit wieder anvertrauen, weil die Betreuung fachlich kompetent und menschlich sehr angenehm und unkompliziert war.
Nina